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London - Photo.Synth.Ethica hat ein Verkleidungssystem für Gebäude entwickelt, das auf Algen basiert. Das System bindet und speichert CO2 und andere Moleküle, welche die Luft verschmutzen. In einem weiteren Projekt werden Algen zur Kühlung von Gebäuden genutzt.

Bei Photo.Synth.Ethica handelt es sich um eine Arbeitsgruppe, die vom ecoLogicStudio gemeinsam mit dem Urban Morphogenesis Lab des University College London und dem Synthetic Landscapes Lab der Universität Innsbruck gegründet wurde. Ende 2018 hat die Gruppe in Dublin ihren sogenannten Algenvorhang vorgestellt.

Dieser Vorhang besteht aus Modulen mit einer Grösse von 16,2 mal 7 Metern. Diese werden aus Biokunststoff hergestellt und sind von Kanälen durchzogen, in welchen sich Algen befinden. Die ungefilterte Stadtluft wird am Boden des Gebäudes in das System eingeführt und bewegt sich durch die Algenkanäle. Dabei werden CO2-Moleküle und andere Verschmutzungen gebunden und von den Algen gespeichert. Diese können anschliessend als Biomasse genutzt werden, so für den Biokunststoff, aus dem die Module hergestellt werden. Der durch die Photosynthese entstehende Sauerstoff wird aus den Modulen nach oben in das urbane Mikroklima entlassen.

Laut Photo.Synth.Ethica kann der Algenvorhang sowohl für bestehende Gebäude als auch Neubauten genutzt werden. Das Projekt ist von der EU-Klimainitiative Climate-KIC gefördert worden.

In einem weiteren Projekt namens AlgaeClad integriert Photo.Synth.Ethica Algen direkt in Gebäudeverkleidungen aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE). Durch die entstehenden adaptiven Schattenelemente ist weniger Kühlung für das Gebäude notwendig. Gleichzeitig wächst dadurch Biomasse, die für Treibstoffe, Dünger und auch Nahrungszusätze genutzt werden kann. Laut der Internetseite des Projekts kann AlgaeClad ohne grossen Aufwand umgesetzt werden. Zudem ist ein 80-mal niedrigerer CO2-Fussabdruck damit realisierbar als mit einem entsprechenden System aus Glas. es